Nach fünf Monaten „Hot Housesitting“ auf Mallorca sollte uns eigentlich die Sonne aus dem Hinterteil scheinen. Insofern war es vielleicht ausgleichende Gerechtigkeit, dass wir in Südfrankreich unseren ersten Horror-Housesit erleben mussten.
Aber, aus Niederlagen lernt man am meisten!
Wir wollen euch an dieser Stelle nicht mit Details erschlagen, darum nur diese Zusammenfassung: Dieser Housesit in der Nähe der Pyränäen war eine halbe Ausbildung zum Kammerjäger. Es war alles dabei: Fliegenplage, Mäuse im Wohnzimmer und am Ende noch Bettwanzen und Schimmel ums Bett. Eigentlich hätten wir abreisen sollen, aber unser Pflichtbewusstsein („eine Zusage ist eine Zusage“) hat gesiegt.
Dabei klang in der Anzeige bei Trusted Housesitters alles ganz pittoresk: Großzügiges Landhaus mit Garten und Balkon in einem verschlafenen Dorf in der Nähe von Lourdes. Spektakuläre Wanderrouten in den Pyrenäen nur eine Autostunde entfernt. Eine liebe Katze und ein paar verrückte Hühner. Ein Gemüsegarten zur freien Verfügung.
Wir waren einfach zu sehr auf Sicherheit bedacht bei der Buchung des Housesits, weil wir nervös waren. Finden wir überhaupt noch einen Housesit für den Zeitraum? Besser den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach. Dabei haben wir versäumt, die Anzeige gründlich zu studieren, alle Rezensionen und auch zwischen den Zeilen zu lesen.
Dafür haben wir neue Dinge gelernt:
- Manche Immobilieneigentümer sehen Housesitter offenbar als Personal, leben damit großbürgerliche oder blaublütige Fantasien aus. Im Englischen heißt der Eigentümer wohl nicht umsonst Landlord! Und wer möchte nicht gerne in ein blitzeblank geputztes Haus zurückkommen? Für Menschen, die wie wir immer auf Augenhöhe und demokratisch unterwegs sind, ein Problem.
- Die Hygienestandards unterscheiden sich kulturell sehr stark. Mehr möchten wir an dieser Stelle dazu nicht schreiben, aber wir werden zukünftig auf jeden Fall genauer auf die Fotos und die Rezensionen der Vorgänger schauen. Auch die Abwesenheit einer Rezension kann ein Indiz sein, denn auch wir werden in diesem Fall aus Höflichkeit keine Rezension hinterlassen.
- Jeder lebt in seiner eigenen Welt: Was für den einen „Landleben“ oder „rustikal“ ist, ist für andere Verwahrlosung. Die eigene Wahrnehmung und die Fremdwahrnehmung können dabei, wie immer im Leben, sehr weit auseinander gehen.
- Gesundheit geht vor! Beim nächsten Mal würden wir beim Thema Schimmel, Bettwanzen und Co. keine faulen Kompromisse mehr eingehen.
Als Direktmaßnahme haben wir unser Profil bei Trusted Housesitters so angepasst, dass hoffentlich jedem Host klar wird, dass wir ein Haus gerne sehr sauber hinterlassen, aber nur, wenn das Haus auch vorher schon sauber war. Als Putzcrew möchten wir nicht wahrgenommen werden. Wir werden zukünftig noch genauer auf alle Fotos und alle Rezensionen schauen!
Wir sind trotz dieser Erfahrung weiterhin große Fans des Housesittings und werden auch nächstes Jahr in Italien damit weitermachen.
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Schade dass Ihr diese Erfahrung machen musstet… alles hat zwei Seiten: beim nächsten mal schaut Ihr genauer hin. Lieben Gruß Gisela
Vielen Dank für deinen Kommentar, liebe Gisela!
Genau so sehen wir das auch. Live and Learn! 🙂