Geheimtipp: Auswandern gegen Geld

Bezahltes Auswandern klingt nach Goodbye Deutschland oder einer Betrugsmasche. Sprüche wie „No such thing as a free lunch!“ kommen in den Sinn.

Viele von euch werden den Begriff Ein-Euro-Häuser gehört haben. In der Kategorie Geheimtipp Auswandern gibt es allerdings noch andere Optionen.

Immer mehr Regionen in Südeuropa erleben eine Landflucht. Junge Menschen zieht es in die Großstädte, kleine Gemeinden veröden. Pfiffige Bürgermeister gehen dieses Thema mit wirtschaftlicher Intelligenz an. Sie schaffen finanzielle Anreize, um gerade junge Familien und Unternehmer zur Ansiedlung in ihrem Dorf zu bewegen.

Der erste Geheimtipp Auswandern waren die Ein-Euro-Häuser auf Sizilien.

Geheimtipp Auswandern: Ein-Euro-Häuser für La Dolce Vita

Auf Sizilien hat es begonnen, nun verbreitet sich die Idee in ganz Italien. Hier könnt ihr sehen, welche Kommunen bei der Ein-Euro-Häuser-Aktion mitmachen. Die genauen Angebote könnt ihr auf den Websites der jeweiligen Gemeinden recherchieren. Übrigens: Notar- und Übertragungskosten müssen natürlich vom Hauseigentümer übernommen werden. In der Regel ist der Erwerb des Hauses an verpflichtende Renovierungs- und Sanierungsarbeiten geknüpft, die innerhalb einer bestimmten Frist nach Erwerb des Hauses aufgenommen werden müssen. Manchmal gibt es obendrauf noch Förderprogramme für die Renovierung des Hauses.

Griechenland: Bauland plus Prämie schlägt jeden Bausparvertrag!

Die griechische Insel Antikythera möchte Auswanderer mit einer monatlichen Prämie von 500 Euro und einem Stück Bauland anlocken. Dort müsst ihr dann allerdings ein Haus bauen. Die griechische Regierung möchte vor allem Familien dazu bewegen, sich auf dieser Insel mit aktuell nur 20 Bewohnern anzusiedeln.

Bella Italia: Zuschüsse bis zu 30.000 Euro

Auch die süditalienische Region Kalabrien kämpft seit Jahren mit einer schrumpfenden Bevölkerung. Unter anderem die folgenden Dörfer sollen wiederbelebt werden: Aieta, Albidona, Civita und San Donato di Nidea im Norden Kalabriens, Caccuri und Santa Severina sowie Sant’Agata del Bianco, Samo, Precarore und Bova, befinden sich entweder in der Nähe des Meeres oder an Berghängen und haben jeweils rund 2000 Einwohner.

Die Behörden versprechen eine Prämie von bis zu 28.000 Euro. Bedingung ist, dass man unter 40 Jahre alt ist und bereit ist, innerhalb von 90 Tagen nach Italien umzusiedeln.

Ebenfalls in Süditalien, in der Region Apulien, toppt die Gemeinde Presicce-Acquarica das Angebot der Kalabrierer noch. Auch hier sind viele der ehemaligen Einwohner abgewandert und die Stadtverwaltung macht Stadtmarketing der besonderen Art. Wer seinen Wohnsitz in die Stadt verlegt und in ein Haus investiert, welches vor 1991 errichtet wurde, bekommt einen Zuschuss von 30.000 Euro. Zudem zahlt die Stadt eine Prämie von 1.000 Euro für Neugeborene. PS: Etwa 30 Prozent der Immobilien in der Stadt sind vor 1991 gebaut.

Geheimtipp: Auswandern in die Schweiz kann belohnt werden

Wer hätte das gedacht: Die Schweiz hier nicht nur als Auswanderungsland für Reiche, sondern auch für Dorffreunde. Das schweizerische Dorf Albinen im Kanton Wallis hat 2018 eine Wohnbauförderung eingeführt. Das Dorf mit nur 250 Einwohnern zahlt Menschen mit Schweizer Pass oder einer Niederlassungserlaubnis 25.000 Franken pro Person und 10.000 Franken pro Kind, wenn sie dort hinziehen.

Auch hier gibt es Konditionen: Die Prämie wird erst ausgezahlt, wenn Du mindestens zehn Jahre lang in Albinen wohnen bleibst. Zudem müssen die neuen Einwohner ein förderfähiges Bauprojekt oder einen Kaufvertrag vorlegen, eine Mindestsumme von 200.000 Franken in Renovierung oder Hausbau investieren und jünger als 45 Jahre sein.

Auswandern und dafür noch Geld kassieren klingt perfekt!

Bezahltes Auswandern: Auch Spanien lässt sich nicht lumpen

Eine kleine Gemeinde namens Ponga im spanischen Fürstentum Asturien zahlt neuen Bewohner ein Begrüßungsgeld von 3.000 Euro. Für jedes dort geborene Kind erhältst Du weitere 3.000 Euro. Die Bedingung: Du musst dich gemeinsam mit deinem Partner im Dorf niederlassen und dort für fünf Jahre leben.

In Griegos einem 130-Seelen-Dorf in der Sierra de Albarracin, warten Jobs auf Neuankömmlinge und die Gemeinde übernimmt für drei Monate die Miete. Danach bleibt die Miete stabil bei nur 225 Euro.

In Rubia, in Galizien, setzt man auf ähnliche Anreize, um dem Bevölkerungsrückgang entgegenzuwirken. Das Einkommen von neuen Einwohner wird hier mit 100 bis 150 Euro pro Monat aufgestockt.

Wer vor der Auswanderung die entsprechende Region erst einmal kennenlernen möchte, dem empfehlen wir, dort ein Housesitting zu machen.

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