Letzte Woche haben wir auf X eine Umfrage initiiert. Die Frage war: „Denkt ihr über eine Auswanderung nach? Wenn ja, was bremst euch aktuell aus?“ Bis dato haben diesen Post über 60 User kommentiert.
In diesem Artikel möchten wir versuchen, die Antworten zu gruppieren. Unabhängig von den Gründen für das Noch-Nicht-Auswandern hat uns überrascht, wie akut das Thema für viele Menschen zu sein scheint. Auswandern ist nicht mehr exotisch, es verankert sich in der Mitte der Gesellschaft.
Hinderungsgrund Nummer 1: Die alternde Familie und/oder schulpflichtige Kinder
Pflegebedürftige oder kranke Eltern und Kinder, die im Schulsystem (fest-)stecken, waren die am meisten zitierten Hinderungsgründe für eine Auswanderung. Am anderen Ende des Spektrums aber auch Leute, die sagen, dass sie zu alt und alleine sind, um noch einmal irgendwo anders neu zu starten. Was die Familienthemen angeht, könnte man argumentieren, dass es auch in anderen Ländern Schulen und Krankenhäuser gibt. Vielleicht sind diese sogar besser als in Deutschland? Diese Option sollte man zumindest mental zulassen, bevor man sich von „Alternativlosigkeit“ einkesseln lässt.
Hinderungsgrund Nummer 2: Geld und/oder Job
Manche stecken in einem Job fest, der sich nicht einfach so ins Ausland exportieren lässt. Manche warten darauf, dauerhaft ins Homeoffice geschickt zu werden, um sich dann in ein anderes Land zu verlegen. Andere suchen noch einen digitalen Job, der ihnen einen Laptop-Lifestyle ermöglicht. Einige Kommentatoren ersparen sich momentan ihr Fuck-You-Money oder arbeiten daran, mehrere Einkommensströme zum Fließen zu bringen. Wer in dieser Hinsicht noch nach Inspiration sucht, dem empfehlen wir den Nein2Five-Podcast von Ruben und Christian.
Hinderungsgrund Nummer 3: Kein attraktives Zielland
Einigen Diskussionsteilnehmern mangelt es an einem inspirierenden Ziel. Sie würden gerne auswandern, wenn es das passende Ziel gäbe. Da können wir natürlich die Teilzeitauswanderei empfehlen!
Teilzeitauswandern ist vergleichbar mit einem oder mehreren Praktika, bevor man sich für einen Berufsweg entscheidet. Mit anderen Menschen sprechen, Reportagen lesen, Dokus anschauen: Das ist alles schön und gut, aber nichts ersetzt die Erfahrungen, die man selbst vor Ort macht.
Einige wenige Xer gaben zum Besten, dass es in anderen Ländern doch auch nicht besser sei. Lustigerweise kommen solche Aussagen selten von Menschen, die aus Erfahrung sprechen. Woher diese Erkenntnis dann kommt, darüber kann man nur mutmaßen.
Uns scheint es aber nicht der erfolgsversprechendste Weg zu sein, sich auf Medienberichte oder Meinungen anderer zu verlassen, wenn man erkunden möchte, welche Alternativen zum aktuellen Leben es gibt. Am Ende des Tages muss man konstatieren: Wir haben nur ein Leben und es wäre doch schade, es in stiller Unzufriedenheit zu verbringen, anstatt sich auf eine Reise zu einem besseren Ort zu machen.
Es sei denn natürlich, man fühlt sich pudelwohl, wo man gerade ist!