Was ist dein Plan B?

Momentan machen wir einen ausgedehnten Housesit auf Mallorca. Es ist ein Traum! Wir dürfen uns um drei Katzen und acht Lovebirds kümmern und haben einen verträumten Obst- und Gemüsegarten zu versorgen. Wir essen Nispero zum Frühstück und Salbei-Nudeln zum Abendessen.

Auf dem Weg zur Autofähre, die uns von Toulon in Südfrankreich nach Alcudia in Mallorca übersetzt, haben wir einen Zwischenstopp im Chateau Mareuil eingelegt. Die beiden Besitzer Belinda und Lee haben uns dort mit offenen Armen empfangen. Wir kennen sie von unserem ersten internationalen Housesit, den wir im letzten Winter im Chateau gemacht haben.

Das aber nur am Rande, der eigentliche Punkt dieses Beitrags ist ein anderer:

Als Teilzeitauswanderer lernt man faszinierende Menschen kennen! Patrick war Kapitän einer Superjacht.

Es ist nie zu spät für einen Plan B!

Lola & Chris – die Teilzeitauswanderer

Wie kommen wir zu dieser steilen These? Während wir mit unseren neuen Hosts in einem modernistischen Restaurant am Puig sitzen, erzählen sie uns ihre Lebensgeschichte. Die ist so faszinierend, dass uns die Paella de Marisco noch besser schmeckt.

Patrick (*Name geändert) war bis vor ein paar Jahren Kapitän einer Superjacht. Das allein ist schon bemerkenswert, aber noch bemerkenswerter ist der Weg zu diesem Traumjob. Denn bis zu seinem 33. Lebensjahr führte Patrick ein ganz anderes Leben. Fast ein normales Landratten-Leben ohne Plan B.

Als Sohn eines Hoteliers eröffnete er ein Restaurant in einer europäischen Metropole. Das Restaurant war sehr gefragt, dafür arbeitete Patrick Tag und Nacht. War der Koch krank, musste er kochen. Fiel die Kellnerin aus, musste er kellnern. Nebenbei natürlich noch die unternehmerischen Aufgaben.

Aus Angst vor einem Burnout verkaufte er erst das Restaurant, dann den gesamten privaten Besitz. Ein Plan B musste her! Er packte seine sieben Sachen und segelte mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern gen Karibik. Ohne Plan und ohne Ziel.

Bis dato hatte Patrick das Segeln als reines Wochenend-Hobby betrieben, er hatte noch nicht mal einen Segelschein – denn den brauchte man zu dieser Zeit nicht.

In der Karibik stellte sich nach einiger Zeit die Frage nach dem Geldverdienst. Also eröffnete Patrick wieder ein kleines Restaurant mit Bar. Nebenbei offerierten sie Bootstouren, als Side Hustle sozusagen. Bald wurde dieses Geschäft größer und größer.

Auf der Fähre kommen wir ins Nachdenken: Was ist unser Plan B?

Es war an der Zeit, das Business auf die nächste Ebene zu bringen. An einer Universität studierte Patrick für zwei Semester, um mit dem Abschluss auch große Motorjachten steuern zu dürfen. Dann folgten Dekaden auf hoher See und ein Leben, das jeden aufhorchen lässt.

Teilzeitauswandern hat einen hübschen Nebeneffekt: Wir lernen faszinierende Menschen mit faszinierenden Biografien kennen. Oft sind es Abenteurer, Aussteiger und Außenseiter!

Lola & Chris

Diese Lebensgeschichte im Zeitraffer macht Mut. Frustration mit dem Status quo kann der Tritt in den Ar**** sein, den man manchmal braucht, um die Komfortzone zu verlassen. Denn die Komfortzone ist der schleichende Tod. Vielleicht nicht körperlich, aber auf jeden Fall seelisch und spirituell.

Die andere Lektion: Manchmal ist der erste Schritt der wichtigste! Wer herzhaft zupackt und das Schicksal zu seinem Freund macht, kommt oft weiter als der Schreibtischtäter, der alles bis ins letzte Detail vorplant und insgeheim nach Gründen sucht, es doch nicht zu machen.

Mehr Inspiration findest Du in den Büchern auf unserer Seite Buchtipps. Schau gerne regelmäßig dort vorbei und beginne deine Weltumseglung im Kopf!

Denk‘ immer daran: Es ist NIE zu spät für einen Plan B!

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